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              | Date: 2002-02-27 
 
 MS-Exchange unterlaeuft Krypto-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
 
 Was wollen wir alle gerade nicht sein? Richtig: Microsoft Product Manager,
 die aller Welt "Trustworthy Computing" propagieren müssen, während die
 alten "Features" dieses systematisch unterlaufen.
 
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 Christiane Schulzki-Haddouti
 Die Verschlüsselung von E-Mail in Firmennetzen läuft ins Leere, wenn sie in
 einer Umgebung mit Microsofts Exchange/Outlook 9x/200x stattfindet. In
 einer POP3/IMAP4- Umgebung ist dies nicht der Fall. Wie Microsoft
 gegenüber heise online bestätigte, werden mit Krypto-Plug-ins verschlüsselte
 Dateianhänge zwischen dem Client und dem Server unverschlüsselt
 übertragen, selbst wenn im Plug-in die Verschlüsselung aktiviert ist.
 
 Das Problem besteht darin, dass ein Datei-Anhang über das RPC-Protokoll
 (Remote Procedure Call) sofort an den Server übertragen wird, sobald der
 Nutzer eine vertrauliche E-Mail erstellt und eine Datei angehängt hat --
 unabhängig davon, ob das Plug-In für die Verschlüsselung aktiviert ist. Auch
 die Option innerhalb des E-Mail-Programms Outlook "Save Drafts" hat darauf
 keinen Einfluss. Stellt der Nutzer die E-Mail fertig und drückt den Sende-
 Knopf, aktiviert Outlook zwar wunschgemäß das Plug-in und die Mail samt
 Anhang wird verschlüsselt. Doch zuvor wurde der unverschlüsselte Anhang
 bereits übermittelt. Entdeckt werden kann das Problem mit Hilfe eines
 Netzwerk-Sniffers.
 
 Die Aktivierung der RPC-Standardverschlüsselung wäre der einzige Schutz,
 doch diese beträgt bei manchen Versionen nur 40 Bit -- diese gelten jedoch
 als unsicher. Microsoft bestätigte, dass diese Daten nur RPC-kodiert und
 nicht verschlüsselt sind, wenn die Leitung zum Server an dieser Stelle nicht
 verschlüsselt ist.
 
 Ein Microsoft-Mitarbeiter erklärte gegenüber heise online, dass rund die
 Hälfte der Hersteller von Kryto-Plug-ins betroffen seien; beispielsweise PGP
 und die meisten Sphinx-Produkte sind anfällig. Experten vermuten allerdings,
 dass nahezu alle marktgängigen Krypto-Plug-ins betroffen sind. Diskutiert
 wird das Problem seit Januar beim Forum of Incident Response and Security
 Teams (FIRST), jedoch bislang ohne Ergebnis.
 
 Microsoft teilte heise online auf Rückfrage mit, dass der Vorgang "nach
 Analyse technischer Details nicht" als "Sicherheitslücke in der MS
 Exchange/Outlook 9x/200x Umgebung" zu bezeichnen sei. Die
 "automatische MAPI-RPC basierte potenziell unverschlüsselte Übertragung
 von E-Mail-Daten" nehme Outlook "aus Performance-Gründen im Bereich
 eines geschützen Netzwerkes standardmäßig vor". Eine Exchange/Outlook-
 Umgebung könne bei der Übertragung größerer Datenmengen Client-
 Applikationen blockieren. Deshalb nehme Outlook aus Performance-Gründen
 ein "proaktives Hintergrund-Speichern" der schon vorhandenen Daten im
 jeweiligen Nachrichtenspeicher vor. Diese "Optimierung" sei "auf vielfachen
 Outlook-Benutzerwunsch" eingeführt worden, um die Benutzung des
 Programmes im Exchange-Server Umfeld zu optimieren.
 
 Microsoft wies darauf hin, dass das Outlook-Objektmodell, welches zur
 Programmierung von Plug-ins benutzt werden sollte, den Plug-in-Herstellern
 Möglichkeiten biete, die automatische Hintergrund-Übertragung zu
 unterbinden, sodass Daten verschlüsselt werden, bevor sie den lokalen PC
 verlassen. Ein betroffener Hersteller sei hierüber von der Microsoft-Service-
 Abteilung aufgeklärt worden und erörtere nun ein Redesign seines Produktes.
 Gegenüber heise online bestritt die betroffene Firma, die namentlich nicht
 genannt werden wollte, dies jedoch. Sie erwarte, dass Microsoft das
 Übertragungsverhalten ändere und nicht ein aufwendiges Redesign der Plug-
 ins verlange.
 Source
 http://www.heise.de/newsticker/data/pab-26.02.02-000/
 
 
 
 
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 edited by Harkank
 published on: 2002-02-27
 comments to office@quintessenz.at
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